Krisenszenarien

Trotz ausgeklügelter, moderner Warn- oder Frühwarn-Systeme, gelangen Menschen immer wieder in Notsituationen durch Naturkatastrophen. In den Nachrichten sieht man hin und wieder Bilder von Hochwasser und überschwemmten Kellern, von Menschen die im Gebirge eingeschneit oder von einem Erdbeben erschüttert werden. Je nachdem wo man wohnt, können solche Szenarien durchaus realistisch sein.

Schnell ist der Gang in den Supermarkt oder die Apotheke und die Versorgung mit Lebensmitteln dann nicht möglich und man muss sich mit dem helfen, was man selbst oder die Nachbarn zu Hause haben. Menschen, die in betroffenen Regionen wohnen sind also gut beraten, für den Notfall vorzusorgen - indem sie die wichtigsten Gegenstände für den Alltag wie Nahrungsmittel, Wasser und Medikamente zu Hause lagern.

Erdbeben

In der Schweiz ist die Gefahr eines Erdbebens nicht zu vernachlässigen. Die Karte zeigt in rot die Gebiete mit erhöhter Gefahr. Das Mittelland zwischen dem Genfersee und dem Bodensee weist eine relativ geringe Erdbebengefährdung auf. Das Berner Oberland, Teile der Innerschweiz, das St. Galler Rheintal sowie das Engadin sind stärker gefährdet. In Basel und im Wallis ist die Wahrscheinlichkeit von starken Erdbeben erheblich. Gefahren, die von Erdbeben ausgehen, sind eingestürzte oder einsturzgefährdete Häuser, zerstörte Strassen & Verkehrswege, zerstörte Gas- & Stromleitungen sowie die Massenpanik, die ein Erdbeben auslösen kann.

Hochwasser

Bei Schneeschmelze und starken Niederschlägen kommt es fast jährlich zu Hochwassern und Überschwemmungen in der Schweiz. Wasserabfluss, Murgänge und Hochwasser sind Dauerthemen. Gefahren von Hochwasser sind kurzfristig nicht erreichbare Kellerräume, bis das Hochwasser von der Feuerwehr abgepumpt wurde, aber auch langfristige Schäden an Vorräten, Möbeln und am Mauerwerk. Das Risiko ist vor allem bei Gebäuden nahe an Flussläufen erhöht. Hochwasserrisiken betreffen die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung. So waren vier von fünf Schweizer Gemeinden in den vergangenen 40 Jahren von Überschwemmungen betroffen. Jede siebte Person wohnt in der Schweiz in einem von Hochwasser gefährdeten Gebäude.

Schneeverwehungen

In Österreich und vor allem der Schweiz kommt es in Berg-Gegenden öfters zu starkem Schneefall und auch zu Schneeverwehungen. Diese können zu versperrten Straßen führen und sogar ganze Dörfer einschneien und damit von der Außenwelt abtrennen. Starke Schneefälle richten vor allem aufgrund der in kurzer Zeit entstehenden Schneemassen Schäden an. So beschädigt das Gewicht der Schneemassen Bäume, Strom-Freileitungen und Gebäude (z. B. durch eingedrückte Dachkonstruktionen). Zudem können grosse Schneemengen den Verkehr auf Strasse, Schiene und in der Luft nachhaltig stören. Dies kann zu Versorgungsengpässen von Lebensmitteln, Energie oder Rohstoffen führen.

Unwetter

Langanhaltende, starke Regenfälle können in der Regel einige Tage im Voraus prognostiziert werden. In dieser Zeit sollten Sie sich über die aktuelle Wetterentwicklung auf dem Laufenden halten und über die möglichen Gefahren bei Starkregenfällen (Hochwasser, Überschwemmungen, Hangrutsche etc.) informieren. Unwetter und Stürme können Bäume entwurzeln und umknicken und damit Zugangsstraßen versperren oder durch Starkregen für Überflutungen sorgen. Intensive Regenfälle lassen Bäche und Flüsse rasch anschwellen und können gebietsweise bereits in kurzer Zeit zu Überschwemmungen führen oder in steilem Gelände Hangrutschungen auslösen. Bei Starkregen ist daher im Freien stets Vorsicht geboten, ebenso im Strassenverkehr.

Krieg

Das schlimmste Szenario ist Krieg. Zum Glück haben wir im deutschsprachigen Raum seit 75 Jahren keinen Krieg mehr erlebt, die Gefahr ist dennoch gegeben. Unruhen im Nahen Osten, oder der kürzlich ausgebrochene Krieg in der Ukraine können auch auf uns Auswirkungen haben. Wirtschaftlich zeigte sich in den vergangenen Kriegen die Abhängigkeit der Schweiz von Einfuhren und Ausfuhren. Gesamtschweizerisch sind in rund 365'000 privaten und öffentlichen Schutzräumen rund 9 Millionen Schutzplätze für die Einwohnerinnen und Einwohner vorhanden, was einem Deckungsgrad von über 100% entspricht. Bei einer konkreten Gefahr alarmieren die Behörden die Bevölkerung mittels Sirenen und geben die Verhaltensanweisungen übers Radio bekannt.

Cyberattacken

Durch die Digitalisierung nehmen Cyberangriffe weltweit zu. Phishing, Ransomware, DDoS-Attacken – Unternehmen sind einer Reihe von Angriffen ausgesetzt. Erpressung oder Schäden wie ein Produktions-Stopp durch Cyberangriffe rangieren noch vor den befürchteten Schäden durch z.B. Naturkatastrophen. Cyberattacken sind besonders gefährlich, wenn durch einen Angreifer gezielt Computernetzwerke und Fabriken, oder sogar direkt (Kern-)Kraftwerke angegriffen werden. Viele Cyber-Angriffe sind politisch motiviert. Und das Spektrum der Bedrohungen ist groß: Es werden persönliche Daten gestohlen, Unternehmen ausspioniert, wichtige Infrastrukturen geschädigt oder Kommunikationskanäle von Regierungen und Politikern manipuliert.

Stromausfall

Wir haben uns in den letzten Jahrhunderten an eine beständige Verfügbarkeit einer warmen Wohnung, warmem Wasser aus der Leitung und Licht per Knopfdruck gewöhnt. Ein mehrstündiger Stromausfall bringt dieses Gleichgewicht jedoch ganz schnell durcheinander! Bei einem flächendeckenden Stromausfall fallen die Kühlsysteme im Supermarkt aus. Ebenso funktionieren die Kassensysteme und die Geldautomaten nicht, die Zapfsäulen an der Tankstelle pumpen kein Benzin mehr. Der Supermarkt wird nach wenigen Stunden aufgrund von Panik- und Hamsterkäufen leergekauft oder gar geplündert. Man kann dann froh sein, wenn man sich Zuhause mit Taschenlampen oder Kerzen für kurze Zeit behelfen kann. Wenn im Winter die Heizung ausfällt und die Wohnung auskühlt, kann es schnell mal ungemütlich werden.

Atomare Bedrohung & AKW Unfälle

Die gut ausgebauten Schutzanlagen der Schweiz dienen der Bevölkerung im Falle eines kriegerischen Angriffs auf unser Land. Die Anlagen schützen in erster Linie vor konventionellen Angriffen, sind aber auch ausgelegt auf Angriffe mit B- und C- Waffen sowie auf den Schutz vor den radiologischen Auswirkungen einer atomaren Explosion.

Radioaktive Stoffe, die bei einem Unfall in einem Kernkraftwerk freigesetzt werden, werden mit der Luft transportiert und lagern sich dabei auf dem Boden ab. Die Einnahme von Jodtabletten als Schutzmassnahme für die Schweizer Bevölkerung ist vor allem bei einem Unfall in einem Kernkraftwerk im Inland oder im benachbarten Ausland vorgesehen, wenn dabei radioaktives Jod austritt.