Prepping liegt im Trend. Kein Wunder, denn Krisen können jederzeit auftauchen.

Clevere Krisenvorsorge

Egal, ob bei Pandemien, Wetterkatastrophen oder Wirtschaftskrisen: Wir von Endziit.ch wissen, wie man sich für Krisenzeiten perfekt rüstet und geeignete Vorsorgestrategien entwickelt. Aktuelle Geschehnisse wie die Corona-Pandemie, Hochwasser, der Krieg in der Ukraine oder diverse Stromausfälle in verschiedenen Schweizer Städten zeigen, wie wichtig Prepping tatsächlich ist. Wir erklären euch, welche Maßnahmen jeder treffen sollte, um im Notfall gut ausgerüstet zu sein.

Was bedeutet Prepping und warum ist es so wichtig?

Prepping bedeutet die Vorbereitung auf mögliche Krisen oder Bedrohungen, die kommen könnten. Ein Prepper ist jemand, der die Bequemlichkeiten des 21. Jahrhunderts zwar gerne nutzt, diese aber nicht für selbstverständlich hält. In der Schweiz sind wir regelrecht verwöhnt und sind an ständig verfügbares Wasser, Nahrung, Licht, Heizung und Strom gewöhnt. Ein Prepper geht davon aus, dass dieser Luxus in einer Notsituation schnell vorbei sein könnte und bereitet sich deshalb auf unterschiedliche Szenarien vor. Das Wort selbst stammt aus dem Englischen vom "prepping" beziehungsweise von "to prepare", vorbereiten.

Diese Krisenvorsorge beinhaltet zwar häufig einen Vorrat an Wasser und Nahrungsmitteln, muss jedoch nicht zwangsläufig im Horten von Lebensmitteln und Hamsterkäufen enden. Die Berechnung des eigenen Bedarfs, das sorgfältige Planen für den Notfall und ein bewusstes Auswählen von Nahrung und Ausrüstungsgegenständen kann im Gegenteil zu einem sehr bewussten Umgang mit Lebensmitteln, der Umwelt und der Natur führen.

Wenn ein Krisenfall eintritt, ist ein Prepper über seine wohlsortierten Vorräte froh und rennt nicht zusammen mit den Massen in den Supermarkt um die Regale leerzuräumen - er ist also genau das Gegenteil von einem Hamsterkäufer. Beim Preppen geht es um das schrittweise Auswählen und Aufstocken von Vorräten in guten Zeiten - so wie es unsere Großeltern noch praktiziert haben.

Wir von Endziit.ch sehen Preppen als eine Lebensweise, achtsam mit den Bequemlichkeiten der modernen Zeit umzugehen und für jede Bequemlichkeit auch einen passenden "Plan B" zur Verfügung zu haben.

Für welche Situationen und Krisenzeiten sollte man sich vorbereiten?

Einerseits ist es wichtig, sich finanziell vorzubereiten, falls irgendwelche Engpässe kommen. Auch ganz wichtig ist die Vorbeugung bei Krankheiten. Man sollte ebenfalls immer auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung achten. Im Rahmen einer Wirtschaftskrise können zum Beispiel auch unerwartete Dinge passieren. Niemand dachte, dass Toilettenpapier während der Corona-Pandemie plötzlich knapp sein würde. Das Schweizer Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL), empfiehlt außerdem, Wasser- und Lebensmittelvorräte für 30 Tage zu Hause zu haben und geht somit selbst davon aus, dass nicht alle Menschen versorgt werden können, wenn etwas Schlimmes passiert. Auch Stromausfälle und Cyberattacken sind ein aufkommendes Thema. Vor zwei Jahren gab es beispielsweise einen Brandanschlag im deutschen Berlin wobei ein Leitkabel mutwillig beschädigt worden ist. Dadurch ist das gesamte Telekommunikations-Netzwerk ausgefallen. Das ging tagelang.

Was gehört in einen Fluchtrucksack und worauf muss man beim Packen achten?

Der Fluchtrucksack ist für den Fall da, dass man mal aus der Wohnung raus muss. Sei dies beispielsweise bei einem Brand, Erdbeben oder Hochwasser. Da muss man dann die Wohnung sehr zügig verlassen und hat in der Regel nicht die Zeit, wichtige Dinge zusammenzupacken. In dem Rucksack oder auch der Handtasche sollte Kleidung für zwei bis drei Tage von allen in dem Haushalt lebenden Familienangehörigen drin sein. Des weiteren sind auch Kopien von Personalausweisen, Zeugnissen, Versicherungspolicen, Bankkarten und Geburtsurkunden wichtig. Am besten hat man diese Dinge auch auf einem USB-Stick. Man weiß ja nie, was man alles zurücklassen muss. Auch Bargeld sollte unbedingt im Fluchtrucksack drin sein. Was auch wichtig wäre, sind Medikamente, die man regelmäßig nimmt, wie Insulin beispielsweise.

Wie bereite ich mich optimal auf eine Wasser- und Lebensmittelknappheit vor?

Man sollte nur Lebensmittel einkaufen, die man auch isst. Es bringt nichts, Dosenfleisch zu kaufen, wenn man das eigentlich nicht mag oder verträgt. Nahrungsmittel in speziellen Dosen wie beispielsweise von Endziit.ch, sind quasi unendlich lange haltbar, weil keine Luft rankommt. Wasser hat in diesem Sinne kein Verfallsdatum. Das Verfallsdatum muss bei Plastikflaschen angegeben werden, weil ab diesem Zeitpunkt Plastikstoffe in das Wasser gelangen. Deswegen ist es grundsätzlich ratsam, das Wasser in Glasflaschen zu kaufen.

Wie vermeidet man, dass Lebensmittelvorräte das Verfallsdatum überschreiten?

Bei Einkäufen aus dem normalen Lebensmittelladen muss bei der Vorsorge rotierend vorgehen. Das heißt, wenn die Packung Nudeln alle ist, kauft man ein paar Packungen wieder nach. Die kommen dann in die hinterste Ecke des Regals und ältere Sachen rücken nach vorne. So läuft man nicht Gefahr, dass man Sachen am Ende wegschmeißen muss, weil das Verfallsdatum (i.d.R. maximal 2 Jahre), weit überschritten wurde.

Wie kann man frisches Obst und Gemüse ersetzen?

Im Handel gibt es beispielsweise diverse Vitamintabletten die man vorrätig einkaufen kann. Als weitere Möglichkeit lassen sich Sprossen ganz einfach zu Hause im Glas ziehen. Diese enthalten viele Vitamine und Mineralien. Das Anzüchten dauert lediglich 2 bis 3 Tage. Sprossen schmecken gut im Salat oder auf einem Brot.

Was, wenn die Lebensmittelvorräte zur Neige gehen?

Da muss man überlegen, ob man Essen selbst anbauen kann. Für die meisten Menschen ist das aber eher schwierig. Sollte es wirklich zu so einem Szenario kommen, geht es wohl in den meisten Fällen ans Plündern von Supermärkten und Nachbarn. Das ist durchaus realistisch. Wenn wirklich etwas passiert, kann es sein, dass wir ein paar Wochen auf uns selbst gestellt sind. In der Zeit sollte man von seinen Vorräten leben können. Die Schweiz hat Vorratslager, die dazu da sind, die Bevölkerung zu versorgen. Es wird jedoch eine Weile dauern, bis alle Menschen versorgt sind, deswegen sollte man auf jeden Fall Vorräte für mindestens 30 Tage haben. Sollte eine schlimme Katastrophe oder Krise passieren, kann es durchaus vorkommen, dass sich die Menschen gegenseitig bekämpfen anstatt zusammenzuhalten.

Was sollte man abseits von Lebensmitteln und Wasser vorrätig haben?

Man sollte immer schauen, was man jeden Tag wirklich braucht. Dazu gehören Dinge wie Zahnbürste, Zahnpasta, Toilettenpapier, Waschmittel und Seife. Es ist daher ratsam, von diesen Dingen bei jedem Einkauf ein wenig mehr einzupacken. Das kostet vielleicht ein paar Franken mehr, aber letztendlich sorgt man so langsam vor. Es reicht ja im Grunde schon, wenn man krank wird. Oder beispielsweise auch in der vergangenen Corona-Krise: Wenn man in Quarantäne musste, durfte man nicht einkaufen gehen.

Wie wappne ich mich am besten für einen Stromausfall?

Da muss man sich erst einmal überlegen, was ein Stromausfall eigentlich bewirkt. Das Wasser fällt aus, aber auch Geldautomaten und Tanksäulen funktionieren nicht. Das heißt, ich habe idealerweise im Auto den Tank immer mindestens halbvoll und einen Kanister mit Benzin in der Garage oder im Keller verstaut. Ich habe Wasser vorrätig, Lebensmittel und Bargeld zu Hause, weil ich im Krisenfall kein Bargeld am Automaten beziehen kann.

Soziales Prepping

Zu guter Letzt sollte man sich schon im Vorhinein idealerweise gut vernetzen. Das nennt sich auch soziales Prepping. Nachbarn kennenlernen wäre wichtig. Besonders in Großstädten sagt man den Nachbarn vielleicht mal kurz Hallo, aber im Grunde kennt man sich gar nicht. Die Historie der Menschen zeigt auch, dass man in einer Gemeinschaft leichter überleben kann. Zum sozialen Prepping, also dem Netzwerken, gehört auch das "Freundlich-sein". Man sollte seinen Mitmenschen stets nett und wohlwollend begegnen. Diese sind dann im Notfall vielleicht hilfsbereiter und entpuppen sich als gute Verbündete.